Das Dorf

Flieth

1269 wurde das Dorf erstmalig unter dem Namen „Vlete“ urkundlich erwähnt. Vor 1269 bis nach 1440 herrschten die von Stegelitz über „Marienflieth“. Im Jahre 1375 zählte man 62 Hufen Ackerland, es gab 80 Kossäten, 1 Mühle und 5 freie Hufen. Die von Arnims zu Gerswalde wurden vor 1486 mit dem Dorf „Fleyth“ und allen Rechten belehnt. Sie verwalteten bis 1928 die Fliether Gemarkung; hatten jedoch zwischenzeitlich den Besitz untereinander veräußert, dabei immer das Rückkaufsrecht wohlbedacht und davon Gebrauch gemacht, je nachdem ob das „Wertobjekt“ Flieth gestiegen oder gesunken war. Die nachfolgenden Jahrzehnte zeugten von einer gewissen Wohlhabenheit. Und wenn die Schönheit und der Prunk einer Kirche auch den Reichtum der Herrschaft ausdrückte, so traf dies durchaus für Flieth zu. Mit 57 Hufen, 25 Bauern, 16 Kossäten, 1 Schmied und 2 Hirten wurde das Dorf 1578 erwähnt. Die Kossäten sollen alle Handwerker gewesen sein. Flieth war vor dem 30-jährigen Krieg ein blühendes Dorf, das Land bei dieser Siedlung sei „gut Roggen-, Gerste- und Weideland“ gewesen. Die Kriegshandlungen hatten deutliche Spuren hinterlassen, das Dorf wurde fast zerstört. 40 Jahre später waren erst 8 Höfe wieder mit Bauern besetzt. Der Wiederaufbau ging sehr langsam von statten, erst Anfang des 18. Jahrhunderts ist er vollendet worden, 331 Seelen zählte die Siedlung. Flieth besaß in der Mitte des 19. Jahrhunderts 7 öffentliche Gebäude, 51 Wohn- und 94 Wirtschaftsgebäude. Ende April 1945 versetzte ein massiver Angriff 2/3 der Gebäude, u.a. die Kirche in Schutt und Asche. Die Bodenreform 1946 teilte das enteignete Land an landarme Bauern, Landarbeiter und Umsiedler auf.

Die aus dem 13. Jahrhundert stammende Kirche war der ganze Stolz der Einwohner. Jedoch wurde sie durch einen Bombenangriff 1945 vernichtet. Erhalten blieben nur ihre Umfassungsmauern und eine von 3 Glocken aus dem 16. Jahrhundert. Diese befindet sich seit 1995 auf dem Friedhof im freistehenden Glockenstuhl. Gebaut wurde die Kirche einst als rechteckiger Feldsteinbau. Nach dem 30-jährigen Krieg wurde sie zerstört und 1713 wieder errichtet. Danach erhob sich von beeindruckender Schönheit der im Barockstil veränderte 36m hohe Turm. Wertvoll war auch der reichgeschnitzte Renaissancealtar von 1601. Einige Bilder, dieser damals prächtigen Kirche, finden Sie in der Gaststätte des Ortes.